Pre oder Post FX: Welche Effekte gehören vor den Amp, welche in den FX-Loop?
Grundsätzlich ist die Effektreihenfolge in Kombination mit Gitarren-Amps eine Frage des Geschmacks, aber es gibt dennoch ein paar grundlegende Erkenntnisse zu dem Thema, an denen man sich orientieren kann.
Vorschalteffekte (Pre FX)
Früher hatten Gitarrenverstärker keine Effekt-Einschleifwege (FX-Loops), deshalb wurden alle Effekte vor den Eingang des Gitarrenverstärkers geschaltet. Schaltet man mehrere Pedale hintereinander vor einen Amp, ist zu beachten, dass es natürlicher klingt, wenn man Pedals mit wenig Gain (wie Kompressoren oder Booster) an den Anfang setzt und Pedals mit mehr Gain (Overdrive/Distortion) danach anordnet. das folgende Bild zeigt eine typische Effektreihenfolge für den Einsatz von reinen Pre-Effekten:
Einschleifeffekte (Post FX)
In den 80er Jahren begannen einige Gitarrenverstärkerhersteller damit, Amps mit einem Einschleifweg auszustatten, der hinter dem Preamp und vor der Endstufe platziert war. An diesem Punkt in der Signalkette klingen die Effekte viel cleaner - vergleichbar mit Post-Effekten, die beim Mischen im Tonstudio verwendet werden. Zeitbasierte Effekte wie Delay und Reverb werden normalerweise im FX-Loop platziert.
Beim Chorus ist es eine Frage des Geschmacks, ob er vor den Preamp geschaltet wird, wo er schmutziger klingt, je mehr Overdrive verwendet wird, oder ob er - typisch 80er - im FX-Loop platziert wird.
Das nachfolgende Bild zeigt eine beispielhafte Effektreihenfolge für Amps mit FX-Loop:
Der FX-Loop des AMP1
Der AMP1 hat einen FX-Loop, daher stehen dem AMP1-User alle Möglichkeiten offen.
Auf der Unterseite des AMP1 befindet sich ein FX-Loop Level Switch, mit dem die Empfindlichkeit des Effektloops von -10dB auf +4dB umgeschaltet werden kann. Er befindet sich in einer Vertiefung, um versehentliches Betätigen zu verhindern. Um den Push-Push-Schalter zu betätigen, braucht man einen langen, dünnen Gegenstand wie z.B. den Klinkenstecker eines Gitarrenkabels.
Der Schalter verhindert, dass Effektgeräte oder Pedals, die primär für die Anwendung vor dem Amp ausgelegt sind (z.B. Nux Time Core, BOSS DD2 oder generell Vintage-Vorschalteffekte), anfangen zu matschen, weil sie den Eingangspegel des FX-Loops nicht vertragen (siehe auch Matschendes Effektgerät im seriellen FX-Loop). Wird FX-Loop Level-Schalter in einem solchen Fall auf -10dB gestellt, ist das Problem in der Regel behoben.