Störgeräusche beim AMP1 lokalisieren (und eliminieren)
Wichtiger Hinweis fürs Troubleshooting
Wenn etwas mit deinem AMP1 nicht zu stimmen scheint und du der Sache auf den Grund gehen möchtest, gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die beachtet werden sollten:
- Signalkette minimieren: alle Peripheriegeräte entfernen
- "Doofe" Fehler ausschließen
- Das Problem kategorisieren: keine Funktion / kein Sound / Störgeräusche / Fehlfunktion
Einen ausführlichen Artikel über die beste Vorgehensweise beim Troubleshooting findest du hier: Troubleshooting – so gehst du am besten vor
Störgeräusche lokalisieren
Störgeräusche wie Brummen, Fiepen, Feedback etc. können viele Ursachen in der Peripherie eines Gitarrenverstärkers haben. Auf folgende Weise kann man die Quelle des Störgeräuschs identifizieren:
- Zunächst alle Effekte (Vorschalteffekte und Einschleifeffekte) aus dem Signalweg nehmen, Gitarrenkabel vom Input des AMP1 abziehen, Lautsprecher anschließen und das Noise Gate einschalten. Jetzt sollte es ruhig sein.
- Bleibt es hier also ruhig, geht's direkt weiter zum nächsten Überprüfungsschritt. Gibt es an dieser Stelle jedoch schon Störgeräusche oder Probleme, hängen sie höchstwahrscheinlich mit dem Lautsprecherkabel oder der Box zusammen. Einwandfrei überprüfen kann man das, indem man das an den SPEAKER OUTs anliegende Signal mit dem REC OUT-Signal vergleicht. Ist das REC OUT-Signal sauber, das SPEAKER OUT-Signal hingegen nicht, ist der AMP1 nicht die Ursache des Störgeräuschs (wie du hier nachlesen kannst, sitzt der REC OUT hinter den SPEAKER OUTs - Störgeräusche, die nur an den SPEAKER OUTs hörbar sind, müssen also mit der an den SPEAKER OUTs angeschlossenen Geräteperipherie zu tun haben).
- Das Noise Gate bitte ausschalten. Was man nun hört, sind die Geräusche des Preamps. Dass die Overdrive-Kanäle rauschen, ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache. Je mehr Gain, umso höherer Rauschpegel.
Nicht normal hingegen ist ein knisterndes, brutzelndes Geräusch. Dieses kann von eingeschalteten Neonröhren bzw. von einer laufenden Waschmaschine, Staubsauger oder Föhn im selben Gebäude verursachet werden. Abhilfe kann in diesem Fall des Wechsel der Steckdose schaffen, sofern man dadurch an einem anderen Stromkreis hängt.
- Als nächstes eine Gitarre über ein Gitarrenkabel an den Input des Amps anschließen und das Volume der Gitarre ganz herunter drehen. Wenn jetzt ein Brummen auftritt, kommt dies vom Kabel - oder die Verkabelung der Gitarre ist falsch.
- Dann das Volume der Gitarre aufdrehen, und man hört die Geräusche, die die Gitarre (Pickups etc.) verursacht. Vor allem Feedbacks entstehen häufig zwischen den Gitarrenpickups und dem Lautsprecher. Mikrofonische Pickups können die Ursache hierfür sein. Ist das der Fall, wird das Feedback weniger, wenn man den Abstand zwischen Pickups und Speaker vergrößert, wenn man sich mit der Gitarre also von der Lautsprecherbox weg bewegt. Ebenso sollte das Feedback weniger werden, wenn man das Treble-Poti an der Gitarre zurückdreht.
- Ist das Störgeräusch bis hierhin nicht aufgetreten, sollten alle Effektgeräte einzeln und nach und nach in den Signalweg gebracht werden, um die Quelle des Störgeräuschs zu identifizieren.
- Als letzter Punkt kommt eine fehlende oder schlechte elektrische Erdung als Ursache für ein Störgeräusch in Frage. Der AMP1 muss – genauso wie jeder andere Gitarrenverstärker – immer richtig geerdet sein. Fehlende Erdung ist gefährlich! Bitte unbedingt darauf achten, dass das richtige Kaltgerätekabel benutzt wird. Manchmal hilft auch die Verwendung einer anderen Steckdose bzw. eines anderen Stromkreises.
Gut zu wissen - Sonderfälle
Über die oben aufgeführten allgemeingültigen Fälle hinaus gibt es aber auch ein paar Sonderfälle, die auch in die Kategorie "Störgeräusche" fallen und zu denen wir weitergehende Infos für euch haben:
Sonderfall: Brummen in der Box bei Anschluss an Stromnetz
Brummen in der Box bei Anschluss an Stromnetz
Wenn der AMP1 über das Kaltgerätekabel mit dem Stromnetz und über ein Boxenkabel ...
Wichtiger Hinweis fürs Troubleshooting
Wenn etwas mit deinem AMP1 nicht zu stimmen scheint und du der Sache auf den Grund gehen möchtest, gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die beachtet werden sollten:
- Signalkette minimieren: alle Peripheriegeräte entfernen
- "Doofe" Fehler ausschließen
- Das Problem kategorisieren: keine Funktion / kein Sound / Störgeräusche / Fehlfunktion
Einen ausführlichen Artikel über die beste Vorgehensweise beim Troubleshooting findest du hier: Troubleshooting – so gehst du am besten vor
Wenn der AMP1 über das Kaltgerätekabel mit dem Stromnetz und über ein Boxenkabel mit einer Lautsprecherbox verbunden ist, brummt es leise aber hörbar in der Box, auch wenn der AMP1 ausgeschaltet ist. Das ist völlig normal.
Der Netzschalter des AMP1 sitzt im Sekundärkreis. Dadurch erfolgt beim Ausschalten des Amps – wie bei vielen modernen Geräten – keine richtige Trennung vom Netz. Genau genommen steht der AMP1 dann auf Standby. Der Trafo errichtet daher auch in ausgeschaltetem Zustand sein Magnetfeld, das dann direkt in den Speaker einstreut und hörbar wird. Bei vielen anderen Röhrenamps tritt übrigens ein ähnliches Phänomen auf.
Wen das stört, der sollte eine schaltbare Steckerleiste benutzen, mit der man das Gerät durch Ausschalten komplett vom Stromnetz trennen kann.
Sonderfall: Störgeräusche in Kombination mit dem Line6 HX Effects
Für diesen Sonderfall haben wir einen eigenen Artikel verfasst.
Sonderfall: "Cross-Talk"-Phänomen
Übersprechen des Overdrives auf den Clean-Kanal
Ist beim AMP1 Mercury Edition der Clean-Kanal sehr weit heruntergedreht und das O...
Wichtiger Hinweis fürs Troubleshooting
Wenn etwas mit deinem AMP1 nicht zu stimmen scheint und du der Sache auf den Grund gehen möchtest, gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die beachtet werden sollten:
- Signalkette minimieren: alle Peripheriegeräte entfernen
- "Doofe" Fehler ausschließen
- Das Problem kategorisieren: keine Funktion / kein Sound / Störgeräusche / Fehlfunktion
Einen ausführlichen Artikel über die beste Vorgehensweise beim Troubleshooting findest du hier: Troubleshooting – so gehst du am besten vor
Ist beim AMP1 Mercury Edition der Clean-Kanal sehr weit heruntergedreht und das Overdrive-Gain sehr weit aufgedreht, ist ein leichtes Überblenden des Overdrives in den Clean-Kanal hörbar. Es wird umso unauffälliger und verschwindet gänzlich, je lauter der Clean-Kanal ist und je weniger Gain auf den Overdrive-Kanälen aufgedreht ist.
Dieses Phänomen ist beim AMP1 Mercury Edition normal und aufgrund des Platinen-Layouts nicht zu vermeiden. Live ist dieses Nebengeräusch – wenn überhaupt – nur bei einer extremen Konstellation von Clean Volume und Overdrive-Gain (siehe oben: Clean Volume sehr leise und Overdrive-Gain und Overdrive-Master voll aufgedreht) wahrnehmbar.
Im Studio kann man sich behelfen, indem man das Overdrive Gain zurück regelt, wenn man den Clean-Kanal verwendet.
Es gibt dennoch einige wenige Amps, bei denen dieses Überblenden so laut ist, dass es stört. Bei diesen Geräten schafft man Abhilfe, indem man den CLEAN TONE Custom Control Regler an der Seite des Amps einmal nach links und einmal nach rechts bewegt. Dadurch wird die Lautstärke des überblendenden Overdrive-Signals deutlich reduziert.
Weitere Gründe für Zerren im Clean-Kanal
Hier findest du weitere Ursachen, warum der Clean-Kanal deines AMP1 ungewollt zerren könnte:
Zerren im Clean-Kanal
Sonderfall: Brummen und Rauschen im Clean-Kanal
Wenn der AMP1 im Clean-Kanal, unabhängig davon, ob BOOST oder/und REVERB aktiviert sind, brummt und leicht rauscht, hat das Custom Control Tone-Potentiometer für den CLEAN-Kanal möglicherweise keinen Kontakt und ist nur über die 2MΩ-Widerstände mit der nächsten Stufe verbunden. Dadurch wird das Störgeräusch verursacht.
Um dies zu testen, drehe bitte das Custom Control-Poti ein paar Mal ganz nach links und ganz nach rechts. Wenn es sich tatsächlich um diesen Fehler handelt, behebt diese Maßnahme das Problem.