Troubleshooting: Clean-Kanal zu höhenlastig
Wichtiger Hinweis fürs Troubleshooting
Wenn etwas mit deinem AMP1 nicht zu stimmen scheint und du der Sache auf den Grund gehen möchtest, gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die beachtet werden sollten:
- Signalkette minimieren: alle Peripheriegeräte entfernen
- "Doofe" Fehler ausschließen
- Das Problem kategorisieren: keine Funktion / kein Sound / Störgeräusche / Fehlfunktion
Einen ausführlichen Artikel über die beste Vorgehensweise beim Troubleshooting findest du hier: Troubleshooting – so gehst du am besten vor
... oder anders gefragt: Wie realisiere ich mit meinem AMP1 einen satten, warmen, Clean-Sound?
Der CLEAN VOLUME-Regler des AMP1 ist, angelehnt an den Bright-Switch klassischer, kalifornischer Clean-Amps, mit einem "Treble Bleed"-Kondensator ausgestattet, der beim Zurückdrehen die Höhen anhebt. Durch dieses Feature bekommen High-Output-Pickups, die in der Regel für Sparkling Clean Sounds etwas zu dumpf klingen, eine Extraportion Höhen. Country-Gitarristen schwören auf den Treble-Bleed... 😉 Drehst du also den CLEAN VOLUME an deinem AMP1 zurück, um einen ultra-cleanen Ton zu bekommen, hat der Sound am Ende evtl. mehr Höhen als du eigentlich willst.
Der Custom Control Tone
In dem Fall solltest du als erstes das Custom-Control-Tone-Poti für den CLEAN-Kanal gegen den Uhrzeigersinn drehen: der Sound bekommt mehr holzige Wärme und weniger Hi-Fi-Höhen.
Der LOW GAIN MODE (nur Mercury und Iridium)
Für einen noch wärmeren Clean-Sound mit noch etwas weniger Höhen solltest du den AMP1 in den LOW GAIN MODE schalten. Er reduziert die Eingangsempfindlichkeit, sodass du den CLEAN VOLUME etwas mehr aufdrehen kannst, bevor der Sound anfängt zu übersteuern. Je weiter du aufdrehst, desto weniger Höhen hat der Sound.
Um in den Low-Gain-Modus zu gelangen, halte den linken Fußschalter gedrückt, während du den AMP1 einschaltest.
Info: Der LOW GAIN MODE hilft im Übrigen auch, wenn dir der AMP1 insgesamt zu höhenlastig klingt. Denn auch der OVERDRIVE GAIN-Regler verfügt über einen "Treble Bleed"-Kondensator.
Das Tone Stack des AMP1
Das Tone Stack des AMP1 unterscheidet sich recht deutlich von einem klassischen Tone Stack. Der AMP1 ist ein extrem vielseitiger Verstärker, was nicht zuletzt auf die flexible Klangregelung zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu klassischen "Ein-Sound-Amps" gibt es beim AMP1 nicht den einen Sweet-Spot, sondern es gibt viele Einstellungsmöglichkeiten, die zum Ziel führen können. Daher sind extreme Einstellungen (z.B. TREBLE auf Null) vollkommen legitim und in vielen Fällen absolut zielführend!
Hier ist ein Beispiel, wo Thomas Blug den AMP1 Mercury Edition mit einem Ampete TWO Röhrenverstärker vergleicht und die Mitten auf 8 und die Höhen auf 0 stellt, um den Sound anzugleichen (bei 1:30:52):
Unterschätzte Sound-Komponente: die Gitarrenbox!
Der Gesamtsound eines Gitarrenverstärkers besteht immer aus Amp und Lautsprecherbox. Die Box hat einen wesentlichen Anteil am Gesamtsound. Es gibt Verstärker/Boxen-Kombinationen, die einfach nicht gut zueinander passen. Wenn z.B. ein Amp über einen hohen Anteil an Treble verfügt und die Box durch die Wahl des Lautsprechers und der Frontbespannung diese überdurchschnittlich betont, kann das unangenehm klingen. Hier empfiehlt sich also unbedingt, mit verschiedenen Lautsprecherboxen zu experimentieren. Gut auf dem AMP1 abgestimmte Boxen sind die Cabinets von BluGuitar.
Das Vintage Premium Speaker Cable
Zu guter Letzt lohnt es sich, das BluGuitar Vintage Premium Speaker Cable auszuprobieren, wenn dein Sound zu viele Höhen hat oder zu sehr nach Hi-Fi klingt, denn es liefert dir einen hörbar fetten, warmen und transparenten Ton.